Liebe Frauen
Etwas verspätet folgt der regelmäßige Erlebnisbericht unserer letzten FrauenWelten.
Den Jahresauftakt starteten wir im buddhistischen Meditationszentrum Kadampa in Frankfurt-Preungesheim. Idee, Organisation und Führung durch die Veranstaltung erfolgte dieses Mal durch Claudia Wieck, eine unserer Bankerinnen, die mit großer Leidenschaft bereits länger meditiert und zu Beginn des Jahres sogar für eine Woche im Schweigeretreat am Vogelsberg war – auch angeboten vom Kadampa Meditationszentrum.
Das von außen, in einer normalen Frankfurter Reihenhaussiedlung unscheinbar situierte Meditationszentrum, wartet von innen mit einer freundlichen und warmen Atmosphäre auf. Wärmende Kerzen, ein im Kamin loderndes Feuer, Yogi Tee, eine gemütliche Sitzrunde mit Kissen und ganz viel Schokolade. Arnika und ich werden von einer buddhistischen Nonne, traditionell in rot-orangen Gewand gekleidet, herzlich begrüßt und bekommen einen ersten Eindruck, was Buddhismus, Meditation und eine Nonne zu sein, bedeutet.
Dabei erfahren wir auch, dass das Zentrum seinen europäischen Ursprung in Nord-England hat und von dem ehrwürdigen Geshe Kelsang Gyatso Rinpoche gegründet wurde, der die neue Kadampa Tradition aus Tibet nach Europa gebracht hat. Er selbst hat gemeinsam mit dem Dalai Lama gelernt und wurde gebeten, die buddhistischen Weisheiten und der Tiefe Glaube an den inneren Frieden in den Westen zu tragen.
Dieses Mal trudeln 14 starke Frauen pünktlich nach und nach ein, schenken sich Tee ein und machen es sich in der kleinen Runde auf dem Sofa gemütlich. Der offizielle Teil startet ein Stockwerk unter uns. Claudia führt uns in den Meditationssaal, der liebevoll mit unterschiedlichen Buddha Statuen inkl. Gaben, Meditationskissen und -decken sowie einem Podest für unsere buddhistische Meditationslehrerin eingerichtet ist.
Wir führen dieses Mal keine Blitzlichtrunde durch und warten gespannt auf Kelsang Gyalten, die Zentrumsleiterin, die uns in die Meditation zu Beginn der FrauenWelten einführen wird. Ohne Zeitgefühl vermute ich, dass wir ca. 15 bis 20 Minuten meditieren. In ihrer warmen, herzlichen, authentischen Art schafft es Kelsang, dass die Meisten von uns während der Meditation vom Alltag tatsächlich abschalten können, um den „inneren Frieden“ ein Stück zu erleben – im Hier und Jetzt.
Nach der Meditation nimmt sich Kelsang Gyalten Zeit, uns in die buddhistische Lehre einzuführen. Kurz wieder gegeben: Wir Menschen werden nur glücklich, wenn wir Inneren Frieden beständig empfinden. Dazu müssen wir uns den Unterschieden der äußeren und inneren Umstände / Probleme / Bedürfnisse bewusst werden. Und wie vermutet, ist das Ziel, sich den inneren Umständen zu zuwenden und nicht zu viel Zeit auf die äußeren Umstände zu geben. Ganz praktisch gesprochen: wenn wir uns im Stau über den äußeren Umstand aufregen, geht es uns nicht besser. Denn das Aufregen mit all seinen negativen Gefühlen löst den Stau nicht auf. Die Lösung ist der Umgang mit dem Inneren empfinden – in diesem Fall mit der Wut über den Stau. Im buddhistischen nennt man es den Blick auf die inneren Verblendungen wie Wut / Angst / Trauer / Neid etc. Wenn wir innerlich den Stau als eine Chance z.B. für etwas ICH Zeit am Tag wahrnehmen, dann kann die Wut weniger werden; denn sie weicht der persönlichen Freude darüber.
Natürlich muss man den persönlichen Zugang zum Inneren Frieden bewusst gehen; und eine gute Methode ist die Meditation. Meditation bedeutet Konzentration auf das innere Wesen; weg von den Alltagsgedanken und -sorgen. Das Spüren und Erleben des Körpers öffnet uns dafür und befreit uns von dem Stress der Außenwelt. Mit der Zeit lernen wir in stressigen Situationen bewusst den Frieden in uns zu suchen.
Gespannt lauschen wir den Worten von Kelsang Gyalten, die zudem mit kleinen Auszügen aus einem Buch geschrieben von dem großen Geshe Kelsang untermalt werden. Wir stellen nur wenige Fragen, zum Beispiel warum gefüllte Milchgläser auf dem Gabentisch stehen und wieso so akkurat? So wenig Diskussion hatten wir schon lange nicht mehr und für uns alle war das in diesem Ambiente sicherlich passend.
Den Austausch führen wir gemeinsam mit Kelsang Gyalten oben bei Tee, am Kamin und im Kreis weiter. Wir erfahren noch ein bisschen mehr über die unterschiedlichen Buddhistischen Ausrichtungen, wie man gut meditieren kann, was das Kadampa Meditationszentrum anbietet, warum es in Tibet immer noch mehr buddhistische Mönche statt Nonnen gibt und wie Kelsang Gyalten überhaupt buddhistische Nonne wurde. Mich selbst beeindruckt vor allem ihre warme und glückliche Art. Sie sieht wunderschön aus und ist gerade einmal 40 Jahre jung.
Still und leise endet der Abend, so wie es dieses Mal sein sollte. Dieses Mal gibt es kein Gruppenfoto. Sicherlich wäre es schön gewesen, diesen Moment mit Euch zu teilen und dennoch war es irgendwie nicht passend.
Dafür senden wir Euch viele spannende Informationen – wenn Euer Interesse dafür geweckt ist:
- Mittwoch abends findet im Kadampa Meditationszentrum von 19.30 bis 20.30 Uhr immer eine offene Meditationsstunde mit einigen spannenden Infos statt. Geeignet auch für alle Anfänger
- Das Kadampa Meditationszentrum bietet zudem Workshops an. Der nächste findet direkt am Sa, 20.1. um 15 Uhr statt (Meditieren lernen – ALSO für Kurzentschlossene). Weitere am 27.1. (Mut zur Veränderung) und 10.2. (Magie der Geduld; inkl. Kinderbetreuung)
- Mehr Infos unter: www.meditation-in-frankfurt.de
- Zudem empfehlen wir eine MeditationsAPP für Anfänger: Meditationsuhr von Daniel Wuerstl (itunes; ggf. auch android Store)
Für dieses und alle weiteren Jahre wünschen wir Euch inneren Frieden und freuen uns, dass wir nächstes Jahr unsere Auftaktveranstaltung wieder hier durchführen werden; ggf. sogar themenspezifisch.
SAVE THE DATE: unsere nächsten FrauenWelten finden am 20. Februar statt. Wahrscheinlich werden wir irgendwo in der Frankfurter City sein. Natürlich rund um das Thema Valentinstag.
Wir freuen uns und liebe Grüße
Arnika und Lena