Unser Erlebnisbericht vom 24. Oktober 2017 "The Dinner Party mit Judith Ritter"
Liebe starke Frauen,
22:11 Uhr, spät, eigentlich Zu-Bettgeh-Zeit und natürlich hochmotiviert und beseelt über die Frauenwelten zu berichten.
Judith Ritter, eine unserer Künstlerinnen in unserer Runde, hat uns in ihr Atelier Offenbar eingeladen. Thema: Wunderbare Impulse zur Kunst u.a. von ihrer
jüngsten Reise zu den Kreativzentren in den USA (LA und NYC).
Mehr erfuhren Arnika und ich auch nicht, da komplett alles in Eigenregie durch die Künstlerin gezaubert wurde. Wir lassen uns also überraschen und fühlen uns endlich wie alle anderen
Teilnehmerinnen – willkommen, neugierig, offen für alles, wahrnehmend.
Zum ersten Mal seit dem Beginn der FrauenWelten stehen wir nicht pünktlich am Start, sondern kommen ganz non-chalant zu spät. Viel zu spät!
Alle unsere bezaubernden Frauen sind da, unterhalten sich angeregt mit einem rosa Prickel-Sekt oder Rotzäpfchen-Bier in der Hand, greifen zu selbstgestalteten Canapés – eine Kombination
aus Basilikum-Weintraube-Manchego-Käse und kandierten Hibiscus-Früchten. Angenehme Musik im Hintergrund. Einige Teilnehmerinnen entdecke ich sinnierend und lauschend der Kunst, die Judith
extra für uns aufgebaut hat. Von Anfang an teilhaben dürfen an dem großen, kreativen Reichtum, den Judith in sich trägt. Lachen, glänzende Augen, Entspannung in kleinen, bezaubernden,
typischen, chaotischen Künstlerinnen-WG-Räumen. Wohlfühlen von Anfang an. Harmonie pur.
Nach dem Aperitif geht es direkt zum Hauptgang – Judith teilt mit uns DAS WICHTIGSTE Kunstwerk der Gegenwart.
The Dinner Party von Judy Chicago. Eine Frau und ihr Frauenteam haben in jahrelanger Arbeit eine Installation / ein Bild / einen Ort geschaffen, an dem sich, ganz subjektiv versteht sich,
die wichtigsten Frauen der Weltgeschichte begegnen. Eine lange Tisch-Tafel aufgebaut in einem Dreieck, an dem genau 39 großartige Frauen (3x13 Frauen) Platz nehmen dürfen. Jedes
Tischgedeck ist anders angerichtet: jede Frau bekommt eine eigene persönliche Tischdecke und einen eigens gestalteten Teller, der sie würdig symbolisiert. Hildegard von Bingen und ihr
zentrales Wirken in der Kirchengeschichte oder Georgia o`Keefe und ihr kreatives, buntes Kunstverständnis. Nicht alle Frauen fanden Platz an diesem beeindrucken verzierten Tisch; die
Namen von weiteren 99 Frauen wurden auf dem Boden liebevoll geschrieben.
1978 ging ein Aufschrei durch die vermeintlich moralische und stark Männer-geprägten US-Gesellschaft: Eine Frau wagt es das Bildnis vom Letzten Abendmahl der 13 Jünger durch 3x13 starke
Frauen zu ersetzen? Und jede Tellerbemalung ähnelt sicherlich keinem Schmetterling, sondern eher der Vulva einer Frau?
Aus meiner Sicht muss Judy Chicago den Platz Nummer 40 bekommen; wie weise sie war, auf die bisher schwache Stellung der Frau in der Gesellschaft hinzuweisen und wie relevant das Thema
immer noch und v.a. mit Blick auf die jüngste US-Geschichte ist (Trump, Weinstein und alle anderen).
Wir Frauen waren alle von diesem einzigartigen Kunstwerk von Frauen für Frauen beeindruckt; und wir alle kannten es bisher nicht. Dabei ist es sehr präsent im Brooklyn Museum (NYC) als
Dauerausstellung aufgebaut. Als New York und v.a. großer Brooklyn Fan werde ich mit Sicherheit an der Dinner Party im kommenden Jahr teilnehmen.
Natürlich verzauberte uns nicht nur Judy, sondern auch Judith.
Sie hat einen Doku-Trailer zu diesem Kunstwerk gestaltet und uns vorgetragen. Damit waren wir ganz nah dabei. Zudem gab sie uns weitere Einblicke in ihre anderen Kunstwelten, z.B. ein
3-teiliges Märchen-Hörbuch über die 3 Mädchen auf der Suche nach ihren Namen, oder die blaue Frau Holle – eine Skulptur, die ohne Prinz und mit 2 Mariechen auskommt und für die Stadt
Hanau in einer Ausschreibung zum Thema Märchen einfach zu blau war. Ein kleiner Rückschritt der am Ende jenes Abend positiv für Judith endete; da ein Sammler die blaue Frau Holle vor eine
knallige orangenen Wand in das Esszimmer aufhängte und die Familie jetzt beim Dinner inspiriert.
Viele Impulse für uns alle – einige ausgewählte:
• Wenn etwas nicht klappt – ist es einfach zu blau
• Penetrant fragen und mächtig auf den Nerv gehen, hilft
• Wir wechseln unsere Position, wenn es sich nicht gut anfühlt
Danke an Judith für die wunderbare Gestaltung des Abends.
Wir freuen uns auf die nächsten Frauenwelten; dieses Mal schon wieder in 3 Wochen – am 14. November 2017!
Unser Erlebnisbericht vom 24. Oktober 2017
"The Dinner Party mit Judith Ritter"
Liebe starke Frauen,
22:11 Uhr, spät, eigentlich Zu-Bettgeh-Zeit und natürlich hochmotiviert und beseelt über die Frauenwelten zu berichten.
Judith Ritter, eine unserer Künstlerinnen in unserer Runde, hat uns in ihr Atelier Offenbar eingeladen. Thema: Wunderbare Impulse zur Kunst u.a. von ihrer jüngsten Reise zu den Kreativzentren in den USA (LA und NYC).
Mehr erfuhren Arnika und ich auch nicht, da komplett alles in Eigenregie durch die Künstlerin gezaubert wurde. Wir lassen uns also überraschen und fühlen uns endlich wie alle anderen Teilnehmerinnen – willkommen, neugierig, offen für alles, wahrnehmend.
Zum ersten Mal seit dem Beginn der FrauenWelten stehen wir nicht pünktlich am Start, sondern kommen ganz non-chalant zu spät. Viel zu spät!
Alle unsere bezaubernden Frauen sind da, unterhalten sich angeregt mit einem rosa Prickel-Sekt oder Rotzäpfchen-Bier in der Hand, greifen zu selbstgestalteten Canapés – eine Kombination aus Basilikum-Weintraube-Manchego-Käse und kandierten Hibiscus-Früchten. Angenehme Musik im Hintergrund. Einige Teilnehmerinnen entdecke ich sinnierend und lauschend der Kunst, die Judith extra für uns aufgebaut hat. Von Anfang an teilhaben dürfen an dem großen, kreativen Reichtum, den Judith in sich trägt. Lachen, glänzende Augen, Entspannung in kleinen, bezaubernden, typischen, chaotischen Künstlerinnen-WG-Räumen. Wohlfühlen von Anfang an. Harmonie pur.
Nach dem Aperitif geht es direkt zum Hauptgang – Judith teilt mit uns DAS WICHTIGSTE Kunstwerk der Gegenwart.
The Dinner Party von Judy Chicago. Eine Frau und ihr Frauenteam haben in jahrelanger Arbeit eine Installation / ein Bild / einen Ort geschaffen, an dem sich, ganz subjektiv versteht sich, die wichtigsten Frauen der Weltgeschichte begegnen. Eine lange Tisch-Tafel aufgebaut in einem Dreieck, an dem genau 39 großartige Frauen (3x13 Frauen) Platz nehmen dürfen. Jedes Tischgedeck ist anders angerichtet: jede Frau bekommt eine eigene persönliche Tischdecke und einen eigens gestalteten Teller, der sie würdig symbolisiert. Hildegard von Bingen und ihr zentrales Wirken in der Kirchengeschichte oder Georgia o`Keefe und ihr kreatives, buntes Kunstverständnis. Nicht alle Frauen fanden Platz an diesem beeindrucken verzierten Tisch; die Namen von weiteren 99 Frauen wurden auf dem Boden liebevoll geschrieben.
1978 ging ein Aufschrei durch die vermeintlich moralische und stark Männer-geprägten US-Gesellschaft: Eine Frau wagt es das Bildnis vom Letzten Abendmahl der 13 Jünger durch 3x13 starke Frauen zu ersetzen? Und jede Tellerbemalung ähnelt sicherlich keinem Schmetterling, sondern eher der Vulva einer Frau?
Aus meiner Sicht muss Judy Chicago den Platz Nummer 40 bekommen; wie weise sie war, auf die bisher schwache Stellung der Frau in der Gesellschaft hinzuweisen und wie relevant das Thema immer noch und v.a. mit Blick auf die jüngste US-Geschichte ist (Trump, Weinstein und alle anderen).
Wir Frauen waren alle von diesem einzigartigen Kunstwerk von Frauen für Frauen beeindruckt; und wir alle kannten es bisher nicht. Dabei ist es sehr präsent im Brooklyn Museum (NYC) als Dauerausstellung aufgebaut. Als New York und v.a. großer Brooklyn Fan werde ich mit Sicherheit an der Dinner Party im kommenden Jahr teilnehmen.
Anbei senden wir Euch den Link zur Doku der Dinner Party https://www.youtube.com/watch?v=9yMtdWxAc60
Natürlich verzauberte uns nicht nur Judy, sondern auch Judith.
Sie hat einen Doku-Trailer zu diesem Kunstwerk gestaltet und uns vorgetragen. Damit waren wir ganz nah dabei. Zudem gab sie uns weitere Einblicke in ihre anderen Kunstwelten, z.B. ein 3-teiliges Märchen-Hörbuch über die 3 Mädchen auf der Suche nach ihren Namen, oder die blaue Frau Holle – eine Skulptur, die ohne Prinz und mit 2 Mariechen auskommt und für die Stadt Hanau in einer Ausschreibung zum Thema Märchen einfach zu blau war. Ein kleiner Rückschritt der am Ende jenes Abend positiv für Judith endete; da ein Sammler die blaue Frau Holle vor eine knallige orangenen Wand in das Esszimmer aufhängte und die Familie jetzt beim Dinner inspiriert.
Viele Impulse für uns alle – einige ausgewählte:
• Wenn etwas nicht klappt – ist es einfach zu blau
• Penetrant fragen und mächtig auf den Nerv gehen, hilft
• Wir wechseln unsere Position, wenn es sich nicht gut anfühlt
Danke an Judith für die wunderbare Gestaltung des Abends.
Wir freuen uns auf die nächsten Frauenwelten; dieses Mal schon wieder in 3 Wochen – am 14. November 2017!